[BUGS] Merkwürdiges Verhalten mit echtem 1541-II Laufwerk

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Don't Panic. Please wash hands.
  • Hallo,


    ich habe ein merkwürdiges Verhalten festgestellt, und habe den Verdacht das es am TCv2 mit der Firmware 9i liegen könnte. Leider kann ich dies nicht eindeutig verifizieren da ich nur einen CRT-Monitor mit VGA-Eingang besitze, und daher ein Testen ohne Chameleon nicht möglich ist.


    Ich nutze den Chameleon mit der "Boot from SD Card" Option und einem JiffyDOS 6.01 ROM Image. Wenn ich eine Diskette in mein an den C64 angeschlossenes 1541-II Laufwerk mit JiffyDOS 6.01 ROM Chip einlege und F1 drücke, friert das BASIC meistens nur ein, aber manchmal scrollt das Verzeichnis rasend schnell vorbei, gefolgt von einigen "Artefakten". Auch ohne JiffyDOS friert BASIC nach einem LOAD"$",8 einfach ein. Einzige Ausnahme: mit JiffyDOS scheint der @$ Befehl meistens ordentlich zu funktionieren (er ist mir bisher nur einmal eingefroren).


    Ein anderes, möglicherweise verwandtes Problem ist dass das 1541 Diagnose Modul von Jani (als CRT-Datei auf Port 3 geladen) nicht richtig funktioniert. Ich kann mir zwar ein Inhaltsverzeichnis anzeigen lassen, aber andere Funktionen wie der "Alignment Check" funktionieren nicht (Programm friert scheinbar ein / reagiert nicht mehr).


    Hinzu kommt noch das BASIC mir bei meinem Pi1541 eine ?DEVICE NOT PRESENT ERROR Fehlermeldung ausgibt wenn ich versuche das Verzeichnis abzurufen. Ich dachte zuerst dass es evtl. ein Problem mit meinem Pi sein könnte, und habe daher mal mein echtes 1541-II angeschlossen, aber wie bereits beschrieben habe ich mit diesem auch Probleme.


    Ich bin auf folgendes, bekanntes Problem im Wiki gestoßen:

    Quote

    (9i) strange problem with the IEC bus that apparently _only_ happens in menu mode. to reproduce connect a real 1541 (drive 8) and enable one emulated drive (9). then go to the file browser and try loading a very long directory from real drive (eg this disk). when the real drive is connected to the C64, loading the directory will hang. when its connected to the breakout cable it will work.


    Bei mir passiert etwas ähnliches, aber eben nicht nur im Menü! Übrigens, wo bekommt man denn so ein "breakout cable"?


    Zu guter Letzt möchte ich noch einige Erfahrungen beschreiben:

    • Ich habe die gleichen Probleme mit beiden meiner 64'er (beide Assy. 250245), und gehe daher davon aus das es wahrscheinlich nicht an diesen liegt.
    • Ich habe bereits 3 verschiedene IEC-Kabel ausprobiert, aber die Problem bleiben gleich - es liegt also nicht an der Verbindung zwischen C64 und Laufwerk
    • Ich verwende Ersatznetzteile für C64 und 1541-II, da ich gelesen habe dass die alten CBM-Trafos unter Umständen die Geräte zerstören können. Für den C64 verwende dieses Netzteil aus Polen. Ich bin davon ausgegangen das es genug Saft für C64 samt TCv2-Modul liefert.

    So, das wars dann auch schon! ^^ Vielen Dank fürs Fertiglesen, und hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen.


    Besten Gruß,
    Ralph

  • Hallo,


    bitte keine Links zu kommerziellen Produkten - schon gar nicht, wenn sie bekanntermaßen nicht für den C64 geeignet sind. Die Netzteile dieses Polnischen Herstellers haben keine vernünftige Kompensation des Spannungsabfalls im Kabel. Sie sehen hübsch aus und haben tolle technische Daten, die aber aufgrund des Kabels, das der Hersteller selbst hinzufügt, nicht mehr gültig sind. Was fehlt, ist eine Schaltung, die den Spannungsabfall auf dem Kabel kompensiert - entweder über eine Strommessung, oder über einen so genannten "Sense wire". Der Hersteller war sogar schon hier im Forum unterwegs und hat sich verteidigt, dabei jedoch seine elektrotechnische Unkenntnis zur Schau gestellt.


    Ich rate dringend von der Verwendung dieses Netzteils ab.


    Das Chameleon hat Schutzdioden, die sich bei Überspannung "opfern" und überschüssige Spannung einfach "verbrennen". Das kann bis hin zum Defekt dieser Diode führen, der jedoch in einem Kurzschluss endet, somit also das (Commodore-)Netzteil in die Hitze-Abschaltung führt, die in den seinerzeit verbauten Spannungsreglern immer vorhanden war. Hier gibt es also mit Chameleon weniger zu befürchten als ohne.


    Was das IEC-Problem angeht, so müsste ich Tobias im Detail fragen, ob es auf Chameleon V1 und V2 gleichermaßen auftritt - Tobias ist am 21. Oktober aus dem Urlaub zurück. Nur das Chameleon V1 hat ein Breakout-Kabel; beim V2 gibt es das nicht mehr, sondern es gibt die PS2-Anschlüsse direkt am Modul, sowie das IEC-Kabel, welches separat erhältlich ist. Wenn der Bug auf beiden Hardware-Versionen gleichermaßen auftritt, ist der Workaround "IEC-Verbindung über das Chameleon machen" auch der Gleiche, sprich: Es müsste mit dem IEC-Kabel für das Chameleon V2 funktionieren.


    Es müsste aber auch funktionieren, wenn man die emulierten Laufwerke im Menü abschaltet - das bitte zuerst probieren, denn das kostet kein Geld :-)

  • Hallo Jens,


    entschuldige den Link, meine Absicht war nicht dieses Netzteil zu promoten, sondern klarzustellen um welches Produkt es sich handelt.


    Frage: wo kann man den ein vernünftiges Ersatznetzteil zu einem erschwinglichen Preis erwerben? Ich weiß es gibt eins von Ray Carlsen, aber glaube mich erinnern zu können dass dieses um die €150 kostet, was für mich ein Wahnsinnspreis ist! (Da lohnt es sich wohl eher ein Reloaded MK2 Board zu kaufen)


    Ich habe die emulierten Laufwerke ausgeschaltet, sehe aber leider immer noch die gleichen Symptome. Ich warte dann Mal bis Tobias wieder vom Urlaub zurück ist, aber evtl. lohnt sich der Kauf des mini IEC-Kabels für €10. Ich danke jedenfalls schonmal für deine Nachricht.


    Gruß,

    Ralph

  • wo kann man den ein vernünftiges Ersatznetzteil zu einem erschwinglichen Preis erwerben?

    Ich kann derzeit kein kommerzielles Produkt empfehlen, weil keins mit der sense wire Technik arbeitet. Die beste Empfehlung die ich geben kann ist das Originalnetzteil - am besten das weiße, quaderförmige Netzteil mit 1,7A-rating, denn das geht deutlich seltener kaputt als die keilförmigen Netzteile.

  • Hinzu kommt noch das BASIC mir bei meinem Pi1541 eine ?DEVICE NOT PRESENT ERROR Fehlermeldung ausgibt wenn ich versuche das Verzeichnis abzurufen.

    Das mit dem Pi1541 kann ich nicht nachstellen (hab ich nicht)... den Rest aber schon und es funktioniert. Mit zwei verschiedenen 1541 getestet. Mit und ohne JiffyDOS getestet. Aber ohne emuliertes Laufwerk.


    Aktiviere ich jetzt ein emuliertes Laufwerk hab ich das Problem auch wenn ich JiffyDOS im C64 installiert hab. Starte ich den C64 ohne JiffyDOS dann funktioniert ein LOAD"$",8 problemlos.

    Aaaaaber:

    Wenn ich den C64 einschalte, dann den JiffyDOS-Kernal laden, dann über F1 ins BASIC gehe und ein paar Sekunden warte, dann geht ein F1=$ Problemlos. Drücke ich F1 direkt wenn der C64-Bildschirm erscheint hängt das System...


    Ich hab das emulierte Laufwerk durch ein SD2IEC mit Adr#8 ersetzt. Nach einem Reset geht F1 sofort. Emuliertes Laufwerk #9 dazugeschaltet... F1 hängt wieder bei Zugriff auf Laufwerk #8.


    Die rote LED leuchtet mit einem emulierten Laufwerk auch etwas länger. Ich gehe mal davon aus das hier noch was initialisiert wird und deshalb der IEC-Bus blockiert ist. Evtl. erklärt das warum es bei mir am C64 ohne JiffyDOS geht... das tippen von LOAD"$"... dauert eben etwas.


    rm83 : Kannst Du das alles mal ohne JiffyDOS und ohne emuliertes Laufwerk testen? Was passiert wenn Du nur mit dem internen 1541 startest, also ohne echtes Laufwerk?

  • Quote from Jens

    Wenn der Bug auf beiden Hardware-Versionen gleichermaßen auftritt, ist der Workaround "IEC-Verbindung über das Chameleon machen" auch der Gleiche, sprich: Es müsste mit dem IEC-Kabel für das Chameleon V2 funktionieren

    Heute ist das Mini-IEC Kabel für den Chameleon angekommen. Nach dem Anschluss habe ich über das Menü des Chameleon den IEC-Bus des C64 deaktiviert, und siehe da - alles funktioniert nun einwandfrei, sowohl das echte 1541-II wie auch das emulierte Laufwerk! Hatte wohl doch etwas mit dem blockieren vom IEC-Bus zu tun?


    Quote from darkvision

    rm83 : Kannst Du das alles mal ohne JiffyDOS und ohne emuliertes Laufwerk testen? Was passiert wenn Du nur mit dem internen 1541 startest, also ohne echtes Laufwerk

    Hier eine Übersicht der verschiedenen von mir getesteten Konstellationen.


    JiffyDOS emuliertes Laufwerk
    echtes Laufwerk
    C64 IEC-Bus
    Chameleon IEC-Bus
    Verhalten
    X X X X BASIC hängt sich bei Zugriff auf echtes Laufwerk auf
    X X X BASIC hängt sich bei Zugriff auf echtes Laufwerk auf
    X X X BASIC hängt sich bei Zugriff auf echtes Laufwerk auf
    X X BASIC hängt sich bei Zugriff auf echtes Laufwerk auf
    X X X
    X Funktioniert einwandfrei
    X X X Funktioniert einwandfrei
    X X Funktioniert einwandfrei
  • Hatte wohl doch etwas mit dem blockieren vom IEC-Bus zu tun?

    Wir müssen diesen Bug noch genauer untersuchen - bisher gibt es nur den Workaround, den IEC am Chameleon zu nutzen. Langfristig sollten wir den Bug aber fixen und auch den IEC des C64 wieder nutzbar machen.


    Danke auf jeden Fall für's ausführliche Testen - das bestätigt, dass bei beiden hardwareversionen der gleiche Workaround funktioniert (und macht Hoffnung, dass der Fix für beide Hardwareversionen auch der Gleiche ist).

  • Ich kann derzeit kein kommerzielles Produkt empfehlen, weil keins mit der sense wire Technik arbeitet. Die beste Empfehlung die ich geben kann ist das Originalnetzteil - am besten das weiße, quaderförmige Netzteil mit 1,7A-rating, denn das geht deutlich seltener kaputt als die keilförmigen Netzteile.

    Also wenn ich dich richtig verstehe haben die Ersatznetzteile alle das Probleme dass der Wiederstand im Kabel zwischen Netzteil und C64 zu Spannungsverlusten führt, sprich Unterspannung. Entschuldige bitte meine Unwissenheit, aber welche Auswirkung hat dass auf einen 64'er?


    Bitte nicht lachen, aber mein Verständnis ist dass die alten Commodore Netzteile die höhere Eingangsspannung von 230V AC durch Spulen auf 9V AC, bzw. +5V DC reduzieren und daher keine Unterspannungsgefahr besteht. Aber warum eigentlich nicht - kommt es nicht genauso zum Spannungsabfall im Kabel?


    Kann man ein altes Commodore Netzteil ohne Bedenken verwenden, oder sollte vorsichtshalber noch ein Überspannungsschutz zwischen Netzteil und 64'er her? Protovision hatten vor einiger Zeit so etwas im Shop, glaube ich.

  • welche Auswirkung hat dass auf einen 64'er?

    Ein 64er allein kann eigentlich ganz gut mit Spannungsschwankungen leben, aber sämtliche moderne Hardware (nicht nur unsere) ist darauf angewiesen, dass mindestens 4,85V auf der 5V-Schiene ankommen. Das liegt daran, dass meinst Bauteile mit 3.3V Kernspannung zum Einsatz kommen. Diese wird mit einem Linearregler erzeugt, der für eine saubere Regelung etwas mehr Spannung am Eingang benötigt. Kommt zu wenig Spannung an kann es sein, dass die Zusatzhardware nicht sauber funktioniert. Im Extremfall kommt es zum Latch-up, und der moderne CPLD ist kaputt.


    Das Chameleon hat schon seit dem zweiten Produktionslauf ein paar Schutzdioden extra, damit Schwankungen nicht in den gefährlichen Bereich gehen können. Seite Chameleon V2 kommen auch die CPLDs nicht mehr zum Einsatz, die nur hier programmiert werden können. Stattdessen werden standard-Logikchips eingesetzt, die überall auf der Welt verfügbar sind. Wenn also mal was auf der 5V-Seite kaputt gehen sollte - was jetzt viel seltener der Fall sein dürfte - kann jeder halbwegs begabte Techniker das Chameleon wieder reparieren.


    Bitte nicht lachen, aber mein Verständnis ist dass die alten Commodore Netzteile die höhere Eingangsspannung von 230V AC durch Spulen auf 9V AC, bzw. +5V DC reduzieren und daher keine Unterspannungsgefahr besteht. Aber warum eigentlich nicht - kommt es nicht genauso zum Spannungsabfall im Kabel?

    Man kann dem Spannungsabfall am Kabel auf zwei Arten vorbeigen: Entweder man führt einen Draht (zusätzliche Ader im Kabel) vom Stecker zurück zum Netzteil und misst so, was am Stecker ankommt. Das nennt man "sense wire".


    Die zweite Möglichkeit ist etwas "unsauberer", reicht aber für die meisten Anwendungen: Wenn man den Widerstand des Kabels kennt, genügt eine simple Strommessung im Netzteil, die bei höherer Belastung auch die Spannung erhöht. Wenn z.B. bei 1A Belastung auf dem Kabel 0,3V abfallen (das Kabel hätte dann 0,3 Ohm, was plausibel ist), dann wird Netzteil-seitig auf 5,3V erhöht, damit 5V am Computereingang ankommen. Man kann über eine recht simple Schaltung mit einem Linearregler (z.B. 7805) den Regularstrom des Reglers dafür nutzen um die Referenzspannung mit der last zu erhöhen. Das wurde vom Commodore seinerzeit gemacht.


    Beim C64 ist das noch nicht so gefährlich wie beim Amiga, da hier meist geringere Ströme fließen: Ein 2,5A-Netzteil wie z.B. das des C128 ist selbst für einen fett ausgestatteten C64 mehr als ausreichend.


    Kann man ein altes Commodore Netzteil ohne Bedenken verwenden, oder sollte vorsichtshalber noch ein Überspannungsschutz zwischen Netzteil und 64'er her? Protovision hatten vor einiger Zeit so etwas im Shop, glaube ich.

    Natürlich ist es immer ein Risiko, 30 Jahre alte Netzteile in Betrieb zu nehmen. Niemand kann eine Garantie dafür geben, dass nicht doch ein Schaden auftritt, allein weil auch Halbleiter (Chips, Transistoren und natürlich auch die Regler) nicht ewig halten. Je höher die Temperatur im Betrieb, desto höher auch die Alterungserscheinungen. Mit steigender Anzahl Betriebsstunden können sich die Regler spannungsmäßig in beide Richtungen bewegen.


    Mit dem Chameleon V2 am C64 ist zumindest Überspannung nicht mehr ganz so gefährlich: Da ist eine Z-Diode im Chameleon die bei 5,1V schon beginnt zu leiten. Alles oberhalb von 5,1V wird also in Wärme umgewandelt - die Erwartung ist, dass ab einem gewissen Strom das Netzteil nicht mehr ausreichend Leistung liefert, um noch mehr Wärme zu erzeugen. Und wenn doch, dann versagt irgendwann die Diode - in meinen Tests tut sie das mit einem Kurzschluss, der hier das Labornetzteil in die Strombegrenzung geführt hat. Ich möchte damit auf keinen Fall sagen, dass es mit Chameleon "keine Sorgen" mehr gibt, aber es gibt zumindest bei geringen Schwankungen entweder gar keinen, oder nur geringen Schaden (die Kosten der Diode belaufen sich auf wenige Cents).

  • Tobias

    Changed the title of the thread from “Merkwürdiges Verhalten mit echtem 1541-II Laufwerk” to “[BUGS] Merkwürdiges Verhalten mit echtem 1541-II Laufwerk”.
  • zum ursprünglichen Problem: IIRC hat Peter da schonmal an dem IEC-Multiplexer geschraubt um ein ähnliches Problem anzugehen. Ich meine mich auch zu erinnern dass das zumindest theoretisch auf der v2 Hardware unproblematischer ist als auf v1 :) Aber ja, müssen wir uns angucken :)

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